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Igor F. Petković

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WELCOME BACK! MS Schaumbad goes Pula

Ausstellung, Interventionen, Performances und Konzerte zum "Tag der Stadt Pula": Teil 1 des Austauschprojekts "Schaumbad – Freies Atelierhaus Graz" / Galerija MAKINA und Rojc, Pula.

Eröffnung der Ausstellung:
4.5. um 20:00 Uhr, Galerija MAKINA
Kapitolinski Trg 1, Pula
Austellungsdauer: 5. - 20. Mai 2011

KünstlerInnen in der Galerie Makina:
CANDY LEBENSFORMEN (Isabel Espinoza, Daniel Bergmayr), Max Gansberger, Alexandra Gschiel, Elisabeth Gschiel, Igor F. Petkovic, Heimo Ranzenbacher, Robert Riedl, Klaus Schrefler, Edda Strobl / Helmut Kaplan (Tonto), Eva Ursprung, Kathrin Velik

Interventionen im öffentlichen Raum:
4.5. um 13:00 Uhr: Offizielle Eröffnung des unterirdischen Tunnelsystems von Pula mit einer Performance der zweiten liga für kunst und kultur
Markus Wilfling – Banner auf der Fassade des Forum 13, Hauptplatz Pula
Alexandra Gschiel – Installation auf der Fassade des Forum 13, Hauptplatz Pula
Max Gansberger – Plakatwand im öffentlichen Raum
Robert Findenig – Installation im Park zur Stadt Graz, Pula

7.5. Eröffnung der Ausstellung im Rojc:
Michael Maier, Konzert: mognstuambuam

Die MS Schaumbad hat den ehemaligen Hauptkriegshafen Österreichs entdeckt und bricht mit künstlerischer Fracht nach Pula auf, um gemeinsame kulturelle Wurzeln und aktuelle Verflechtungen zu erforschen: leer stehende, ehemals österreichische Festungen und Kasernen, die noch immer auf Hochtouren arbeitende Werft "Uljanik", oder eine ehemalige k.u.k. Militärschule, die seit 1998 kostenlos lokalen KünstlerInnen und NGOs zur Verfügung steht und sich seitdem zum kulturellen Zentrum der Stadt entwickelt hat. Im Rojc sind KünstlerInnenateliers, Ausstellungen und Konzerte, ein Hacklab pflegt die digitale Kultur. Die Strände außerhalb der Stadt gehören zum Teil – wieder – zu Österreich: Im Dezember 2000 kaufte die Hypo Alpe-Adria riesige Landstriche an der Küste, die "Riviera von Brioni". Nur bei Pula nahe dem alten Militärhafen ist noch eine größere "Riviera" zu haben – der Skandal um die Hypo verhinderte den Kauf des gesamten Areals.

Dieses Gebiet wird nun von Igor F. Petkovic in seiner Fotoserie landnahme in österreichischen Besitz übergeführt: in einer inszenierten Fotoserie wird die österreichische Fahne an den Objekten wirtschaftlicher Begierden gehisst, weitere Objekte in der Stadt fallen dem künstlerischen Monopoly zum Opfer. Durch geschickte Verflechtung von staatsnahem Kapital, smartem Business und alten Freunden hat Österreich wieder Zugang zum Meer. Welcome back!

Max Gansberger benennt den Tegetthoff-Platz in Graz kurzerhand in Park der Stadt Pula um, analog zum Park der Stadt Graz in Pula. Das Denkmal für Admiral Tegetthoff in Graz wurde ursprünglich 1877 in Pula errichtet. Politische Umstürze brachten es nach Italien, von wo es 1935 der Stadt Graz übergeben wurde. Nun kommt es in Form einer Plakatwand wieder in den öffentlichen Raum von Pula zurück.

Markus Wilfling montiert an der Fassade des Forum 13 am Hauptplatz von Pula ein Transparent: Die Welt hinter Ihnen existiert nicht (in kroatischer Sprache), und Alexandra Gschiel verflechtet die Gitter des ehemaligen k.u.k. Verwaltungsgebäudes, in dem gerade die Volkszählung stattfindet, mit einer Installation aus roten Sicherheitsgurten. 


Elisabeth Gschiel erforscht die Stadt über den subjektiven Blick ihrer BewohnerInnen: Die Arbeit Ansichten/Aussichten auf zwei Städte beschäftigt sich mit dem ganz persönlichen Blick verschiedener Menschen auf den unmittelbaren Außenraum ihres Wohn- bzw. Arbeitsraumes. Der Fokus ist auf die alltägliche "Aussicht aus dem Fenster" gerichtet. Der gewohnte Blick erhält erst mit einer gewissen zeitlichen oder persönlichen Distanz eine Bedeutung und offenbart seine unspektakuläre Schönheit. Eine sehr menschliche Sicht auf beide Städte – jenseits der gängigen touristischen Oberflächen-Wahrnehmungen.

Um eine subjektive Bestandsaufnahme geht es auch im Projekt A pARTicle of Partnership der zweiten liga für kunst und kultur (Vera Hagemann, Klaus Meßner): sie bieten eine künstlerische "Stadtführung" zu den Projekten von "Welcome back!" an. Im Vorfeld werden die KünstlerInnen interviewt. Die Fragestellung: "Was bedeutet für Sie "Partnerschaft"?" "Warum wurde für die Arbeit dieser konkrete Ort gewählt?" Anhand dieser beiden Fragen wird eine "rote Linie" durch die Stadt gezogen, die auch im Stadtplan von Pula verzeichnet wird. Parallel dazu werden KünstlerInnen aus Pula interviewt. Mit dem Videomaterial entsteht eine Webseite, auf der man die Möglichkeit hat, die Stadt aus einer völlig neuen Perspektive, jenseits offizieller Stadtführer kennenzulernen.

Der Ohrenstuhl hat Ohren, der Traumstuhl hat Träume. Und erzählt sie weiter. Der Hörstuhl3 von Kathrin Velik ist ein intimer Erzähler, der viele Sprachen spricht und dem Zuhörer unterschiedlichster Sprachen lauschen. Scheinbar schwebend wiegt er die Schaukelnden in die neuen Räume ihrer Träume… Seine textile Haut trug die Geschichten vieler Träumenden. – gute und schlechte, doch die sind längst verblichen, verwaschen mit dem Blau des Stoffmusters. Und das altgediente Material nimmt erneut die Körperregungen und neue Träume auf. Schaukelnd werden sie zu unschuldigen Wesen, die sich nichts als Geborgenheit wünschen und ein wenig Raum für einen Traum… Soundcollage: Eva Ursprung (aus dem Projekt R.E.M. mit Heimo Ranzenbacher)

Heimo Ranzenbacher geht mit seiner Klangskulptur "From the Distance // 14 Std. 43’ 12” auf größtmögliche Distanz – sie erstreckt sich gleichsam fast bis zum Rand des Sonnensystems:
Auf den Datenplatten der 1977 gestarteten NASA-Sonden Voyager 1 und 2 sind Ton- und Bild-Dokumente gespeichert, darunter ein Audio-Porträt des Planeten Erde.
Anfang Juli 2008 betrug die Distanz zwischen der Sonde und der Erde etwa 14,9 Milliarden Kilometer. Für diese Strecke benötigt das Licht etwa 14,9 Stunden (14 Std. 43’ 12”) Diese Strecke von 14,9 Lichtstunden wird durch die auf 14,9 Stunden gestreckte Wiedergabe des Audio-Porträts der Erde imaginiert. Der Klangstrom bildet die Distanz ab, die eine Übertragung der Daten von der Sonde zur Erde im Juli 2008 zurückgelegt hätte. Im Mai 2011 würde ihre "Länge" um cirka 20 Minuten mehr betragen.
Klangbearbeitung: Fränk Zimmer. From the Distance enstand als Beitrag zu Liquid Music – Astronomy Domain, Judenburg/Österreich, Juli 2008

Klaus Schrefler beschäftigt sich mit organischen Systemen, deren Funktionsweise und dem Zusammenspiel der einzelnen Teile. Indem er das Thema der Teilung von seinem evolutionären Anbeginn herleitet, bringt er in seiner ArbeitArchaesperm (Ursame) aus dem Zyklus Division Cell Seriesdie Entwicklung von Kompartimenten und Barrieren ins Spiel, die Entstehung natürlicher Räume und deren Grenzen. Gleichzeitig thematisiert er das Gleichgewicht des Systems, das sich nur durch Austausch und Kooperation über die Grenzen der Kompartimente hinweg aufrecht erhalten lässt. Auch in seinen 3D-Animationsfilmen visualisiert der Künstler diesen Wandel, dem die natürlichen Zyklen unterworfen sind - so entstehen überdimensionale virtuelle fließende Gemälde.

Eva Ursprung konzentriert sich in ihrer Mini-Videoinstallation auf die Fauna und bringt eine gemeine Stubenfliege nach Pula. Dort wird diese mit den Balzlauten einer mediterranen Fruchtfliege konfrontiert.

Michael Maier versinnbildlicht in seinen Malereien Symbole und Embleme der k.u.k. Monarchie. Die Vergangenheit lebt in ihren Zeichen weiter. Nur eine starke Gegenwart lässt die Vergangenheit erblassen. Im Wiederbeschwören einer glorifizierten Vergangenheit liegt eine tröstliche Wehmut, die den Österreicher mit dem Kroaten verbindet und so das untergegangene Imperium weiterleben lässt.

Edda Strobl und Helmut Kaplan (Tonto) präsentieren Tonto Comics #12: NORDPOL (80 Seiten, Farbe, Deutsch/Englisch): Früher einmal waren die Mädchen bei Nacht in die verschneiten Berge gefahren, um mit ihren Urinmarken zu beweisen, daß die Natur zu jeder Jahreszeit die Farbe Gelb hervorbringt. Kurz darauf verlassen die beiden Freundinnen Europa und landen in Mittelamerika.
Es ist 1991. Der Ostblock ist am Zerfallen, das vermeintliche "Ende der Geschichte" gerade noch nicht erreicht. Im Irak beginnt ein Krieg - der erste, der live im Fernsehen übertragen wird. Die eigene Musik wird auf Audiocassetten gespeichert.
Eine Idee von "Nomadologie", eine ziellose Sehnsucht ist der romantische Leitstern der Mädchen. Sie wollen eine Spur ziehen, verlieren sich.
Um diese Erzählung herum und auch mittendrin melden sich KünstlerInnen zu Wort und Bild:
Norbert Gmeindl (AT), Franz Gruber (AT), Simon Häußle (AT), Michael Jordan (DE), Helmut Kaplan (AT), Michaela Konrad (AT), Andreas Leikauf, (AT), Nicolas Mahler (AT), Bernhard Raschl (AT/GT), Leopold Schmidt (AT), Edda Strobl (AT), Aleksandar Zograf (SRB) / Alootook Ipelie (CAN).

Robert Riedl präsentiert das Video Dreams Discovering zu seinem Jugend-Literaturprojekt Lili Popp (3,33 Min., Regie: Peter Brandstätter, 2010): Lili Popp (11) entdeckt auf einem Dachboden einen geheimnisvollen Spiegel. Im Spiegel sieht sie nicht ihr eigenes Spiegelbild, sondern das einer unbekannten Frau. Doch als sie das Spiegelglas berührt, erscheint der albtraumartige Psychaos... Dieser so genannte "Todesnarr" stößt das Mädchen in den Spiegel, der sich in ein Meer verwandelt.

Für September 2011 sind im Gegenzug dazu KünstlerInnen aus Pula ins Schaumbad Graz eingeladen, um hier gemeinsam mit den Grazer KollegInnen ihren Blickwinkel auf die österreichisch-kroatischen Beziehungen zu präsentieren.

Konzept und Organisation: Igor F. Petković, Eva Ursprung



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Foto: Igor F. Petković
Delagation von "Schaumbad - Freies Atelierhaus Graz" im Rathaus Pula. Foto: Hassan AbdelghaniMax Gansberger - "Missing Monument", Plakatwand. Foto: fotograf.itschzweite liga für kunst und kultur - Interventionen im öffentlichen RaumElisabeth Gschiel - Ansichten/Aussichten auf zwei StädteEdda Strobl/Helmut Kaplan (Tonto)
Klaus Schrefler - "Ursame"Heimo Ranzenbacher - From the Distance // 14 Std. 43’ 12”, InstallationPlakat für den "Tag der Stadt Pula", Igor ZirojevicMarkus Wilfling - "Der Raum hinter Ihnen existiert nicht", Forum 13, Hauptplatz Pula. Foto: Eva UrsprungAlexandra Gschiel - "Verknüpfungen", Forum 13, Hauptplatz Pula. Foto: Eva Ursprung
Alexandra Gschiel - "Verknüpfungen", Forum 13, Hauptplatz Pula. Foto: Eva UrsprungMarkus Wilfling - "Der Raum hinter Ihnen existiert nicht", Alexandra Gschiel - "Verknüpfungen". Foto: Eva UrsprungMarkus Wilfling - "Der Raum hinter Ihnen existiert nicht", Alexandra Gschiel - "Verknüpfungen". Foto: Eva UrsprungGalerie Makina, unten: Edda Strobl/Helmut Kaplan (Tonto). Foto: Eva UrsprungKatrin Velik - Hörstuhl3, Wand links: Edda Strobl/Helmut Kaplan (Tonto), Wand hinten: Max Gansberger. Foto: Eva Ursprung
Eva Ursprung - "Raumsonden II: Rojc, Pula / Schaumbad Graz", Fotoserie. Foto: Eva UrsprungEva Ursprung - "Raumsonden II: Rojc, Pula / Schaumbad Graz", FotoserieEva Ursprung - "Raumsonden II: Rojc, Pula / Schaumbad Graz", FotoserieEva Ursprung - "Raumsonden II: Rojc, Pula / Schaumbad Graz", FotoserieAlexandra Gschiel (vorne), Elisabeth Gschiel (hinten), Fotografie. Foto: Eva Ursprung
Elisabeth Gschiel - Ansichten/Aussichten auf zwei Städte. Foto: Eva UrsprungMax Gansberger, Siebdrucke. Foto: Eva UrsprungIgor Petkovic - "landnahme", Fotografie. Foto: Eva UrsprungPromotion in der Touristeninformation der Stadt Pula - Igor Petkovic, Robert Riedl (Lili Popp). Foto: Eva UrsprungIgor F. Petković - "landnahme"
Eröffnung "neue zeichen" Michi Maier Galerie Kantina / RojcEröffnung Galerie Makina - Foto: Igor F. Petković Eröffnung Galerie Makina - Foto: Igor F. Petković Eröffnung Galerie Makina - Foto: Igor F. Petković Eröffnung Galerie Makina - Foto: Igor F. Petković
Eröffnung Galerie Makina - Foto: Igor F. Petković Eröffnung Galerie Makina / Hassan Abdelghani- Foto: Igor F. Petković Eröffnung Galerie Makina - Foto: Igor F. Petković Eröffnung "neue zeichen" Michi Maier Galerie Kantina / Rojc, Fotos: Dejan ŠtifanićEröffnung "neue zeichen" Michi Maier Galerie Kantina / Rojc, Fotos: Dejan Štifanić
Eröffnung "neue zeichen" Michi Maier Galerie Kantina / Rojc, Fotos: Dejan ŠtifanićEröffnung "neue zeichen" Michi Maier Galerie Kantina / Rojc, Fotos: Dejan ŠtifanićKonzert MognStuamBuam, Klub Monte Paradiso / Rojc, Fotos: Dejan Štifanić