PASSAGES IV: Balkanize it!

Eva Ursprung, Doris Jauk-Hinz, Alen Ilijic

Freitag 18. März um 19 Uhr:
Installation von Eva Ursprung und Doris Jauk-Hinz
Performance von Eva Ursprung und Alen Ilijic (St.A.i.R./SRB)

Es spricht LAbg. Dr. Sandra Wallner-Liebmann
PhD, Associate Professor

Sonntag 20. März um 11:00 Uhr:
Art Brunch im Bad #12
Gespräch mit Alen Ilijic, Doris Jauk-Hinz und Eva Ursprung.
Die Installation ist auch am Samstag 19. März von 17:00 - 20:00 Uhr im Schaumbad zu sehen.

Das Projekt „Balkanize it!“, das 2003 von Eva Ursprung und Mihael Milunovic initiiert wurde, führte eine Gruppe österreichischer und südosteuropäischer Künstlerinnen und Künstler einige Jahre nach dem Krieg in den Balkan. Mit dem Ziel einer Überprüfung von massenmedial geprägten Vorurteilen, nutzten sie auf ihrer Reise das Internet für einen interaktiven Austausch über das Bild des Balkans und tauschten ungewohnte, persönlich gefärbte Bilder mit der gesamten Welt aus.

In der Zwischenzeit richtet sich das Interesse Europas auf eine „Balkantour“ der anderen Art: unter Lebensgefahr fliehen Millionen von Menschen vor dem Terror in ihren Ländern über die „Balkanroute“ in ein Europa, von dem sie sich Rechtsicherheit und ein normales Leben erhoffen. Dieses Europa wird jedoch mehr und mehr gespalten. Zäune gegen Hilfesuchende werden aufgerichtet, Menschenrechte außer Kraft gesetzt - unsere demokratische Gesellschaft spaltet sich aus Angst vor demselben Terror, der die Flüchtlingsbewegung verursacht und stellt sich damit selbst in Frage.

„Balkanize it!“ ist ein fortlaufendes Projekt, das seit 2003 immer wieder aktualisiert und in wechselnder Konstellation neu inszeniert wird. Am 4. Dezember 2015 fand eine multimediale Installation und Performance von Eva Ursprung im Steiermark Büro Brüssel statt, hier in Graz wird das Projekt nun mit Doris Jauk-HInz und dem derzeitigen Styria-Artist-in-Residence Alen Ilijic, Komponist und Musiker aus Serbien, weitergeführt.

http://balkanize.mur.at

Die Balkan Tour 2003: Beograd – Sarajevo – Centinje – Ulcinj – Tirana – Ohrid – Skopje – Sofia – Beograd

Beteiligte KünstlerInnen: Sule Attems, Doris Jauk-Hinz, Johanna Lettmayer, Sabine Maier, Paula Miklosevic, Mihael Milunovic, reas, Eva Ursprung, Stevan Vukovic, Ales Zemene

Installationen und Performances "Balkanize it!"
2003 BELEF, Kalamegdan, Beograd
NCC Net Art Congress, Dom im Berg, mur.at
Galerie Media Nox, Maribor
2012 Installation von Eva Ursprung, Doris Jauk-Hinz, Sabine Maier, Kunsthaus Graz
2014 Installation und Performance von Eva Ursprung, APO33, La Fabrique, Nantes
2015 Installation und Performance von Eva Ursprung im Rahmen von "PASSAGES", Steiermark Büro Brüssel.

PASSAGES ist ein kultureller Veranstaltungszyklus des steirischen Kulturressorts, der 2014 ins Leben gerufen worden ist. Auf Initiative von Landesrat Christian Buchmann präsentieren steirische Künstlerinnen und Künstler im Steiermark Büro in Brüssel und auch in Graz zwei Mal jährlich ihre Produktionen und Positionen. Im Rahmen des Schwerpunktes „Kultur Steiermark International“ werden dabei Aspekte der kreativen und innovativen Grenzüberschreitung thematisiert. Ab 2016 wird PASSAGES zu „Art Steiermark“.

Alen Ilijic arbeitet von Februar bis April 2016 ihm Rahmen des Styria-Artist-in-Residence Programms des steirischen Kulturressorts im Schaumbad.

Der serbische Avantgarde-Komponist und Multimediakünstler wurde am 30 Jänner 1975 in Gevgelija geboren. Er studierte bei Professor Amit Sen im City of Westminster College (London) Filmmusik, sowie Komposition, Orchestrierung, elektronische Musik und Tontechnik an der Fakultät für Musik in Belgrad, u.a. bei einem der bekanntesten osteuropäischen Komponisten und Musiktheoretiker Dr. Srđan Hofman.
Während seines Studiums in London gründete er 1993 als Singer-Songwriter und Gitarrist die Band Zealot (experimenteller Rock, Noise, Byzantinische Musik).
1999 kehrte er nach Serbien zurück. Seither beschäftigt er sich mit der Avantgarde unter dem Einfluss von Béla Bartók, John Cage, Marcel Duchamp und dem Serbian Multimediakünstler und Komponisten Vladan Radovanović.

Doris Jauk-Hinz wurde 1954 geboren und studierte von 1976-1981 an der Universität für Angewandte Kunst in Wien.
Inszenierte intermediale Installationen und Projekte im öffentlichen realen Raum. Im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen vor allem die Geschlechterverhältnisse im alltäglichen Leben unterschiedlicher gesellschaftlicher Kontexte. Dabei werden kommunikative Qualitäten technischer Medien ebenso genutzt, wie soziales Handeln in performativen Interaktionen von Reisekunstprojekten.
1986 Mitbegründerin von grelle musik <----> Intermedia: Science and the electronic arts. Mitglied von Eva & Co; 2004-2007 Vorstandsmitglied von mur.at; Vizepräsidentin von W.A.S. (Womyn`s Art Support). 2003-2005 Kommissionsmitglied, Evaluierung der Steir. Kulturförderung, Mitarbeit am steir. Kulturförderungsgesetz. 2001 Artist in Residence, UMAS United Media Arts, Durham/Ontario, Kanada; 2011 Artist in Residence, Judenburg, Austria.